Wer glaubt, in ein Trainingslager zu fahren, ohne dort zu trainieren, sei sinnfrei und herausgeschmissene Zeit, der irrt gewaltig. Die letzten 3 Trainingstage des Tri Team Hamburgs sahen für mich von außen gesehen eher unsportlich aus.

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Verletzungsbedingt vom Laufen und Schwimmen ausgeschlossen, blieben mir nur das Rumpfstabi-Training, die Beobachtung der Jungs vom Becken-/Streckenrand und der Teamspirit.

Vorallem letzteres war jedoch immer wieder der Anreiz mitzukommen und das Training der Jungs von Außen zu beobachten.

Doch dieses Mal war meine Vorfreude besonders groß, denn nach langer Pause und etlichen gescheiterten Versuchen, wieder in das Wasser zu springen, war die Gelegenheit gekommen, das Trainingswochenende im Leistungszentrum Kienbaum vollständig auszukosten.

 

IMG_0440Mit 13 Mann reisten wir am Freitagabend der letzten Januarwoche an und stiegen direkt aus dem Auto in den Pool. Das Wochenende sollte vorallem wieder das Schwimmen als Schwerpunkt setzten. Neben den Startern der Bundesliga und Regionalliga waren auch zwei neue Athleten am Start. Malte Onas, unser neuestes Mitglied, ehemaliger Kaderathlet und Wiedereinsteiger, freute sich einen Teil des Teams auch endlich persönlich kennen zu lernen, genauso wie Alex Simon, der für sein Studium aus Wolfsburg nach Hamburg gezogen war und spontan mit zugesagt hatte.
Der Sprung ins Wasser war gekoppelt mit der Angst der Schulterschmerzen, die mich die letzten Jahre begleitet und mich seitdem von Arzt zu Arzt und zu etlichen Physiotherapeuten hatten rennen lassen. Doch Nichts! Keine Schmerzen in der ersten Einheit. Nur die Erkenntnis, dass es hart sein wird, mit dem Rest der Gruppe mitzuhalten. Denn bereits nach 400m meldete die Muskulatur sich und der Sport der einmal für 25km am Stück ohne Probleme möglich war, schien extrem anstrengend.

 

Nach der ersten Einheit wurden die Speicher wieder mit Pizza gefüllt und geschlafen. Denn bereits um 7 Uhr am kommenden Morgen stand die nächste Schwimmeinheit auf dem Plan. Eine Stunde und ca. drei Kilometer später saßen wir gemeinsam am Frühstückstisch. Umgeben vom deutschen Turnerteam und den Norddeutschen Handballverbänden mit ihren U18-Mädels-Mannschaften spachtelten wir alles, was das üppige Buffet hergab.

IMG_0424Zum ersten Mal stand nun das mentale Training auf dem Plan. Angeleitet von Sergej ließen wir uns in unseren Köpfen durch die Wechselzone führen. Sicherlich eine neue Erfahrung für einige von uns.

Nach einem Lauf und dem anschließendem Mittagessen versammelten wir uns, samt Helm, Startnummernband, Sonnenbrille und Wettkmapfschuhen in der Turnhalle.
Die Analyse der vergangenen Saison hatte ergeben, dass die ein oder andere Sekunde, wenn nicht sogar Platzierung, in der Wechselzone verloren wurde.
IMG_0416Das anspruchsvolle Rumpfstabi-Programm simulierte die Vorbelastung, mit der wir danach die mental geübten Vorgänge auch in die Praxis umsetzen sollten. Es entstand ein sehr witziger Wettkampf und zeigte auch bei den geübten Athleten noch Verbesserungspotential auf.
Vorbelastet stand nun die zweite Schwimmeinheit des Tages auf dem Programm. Die Muskulatur schon sichtbar müde, die
Motivation aber ungebrochen hoch wurde trotzdem noch einmal durchgezogen. Nach dem Abendessen saßen wir zum gemütlichen Plausch noch einmal im Zimmer der Bundesligakapitäne zusammen und ließen den Abend mit Bauchmuskelkater vom Lachen ausklingen. Wieder einmal zeigte sich, dass wir nicht nur sportlich, sondern vor allem auch vom Humor her ein sehr homogenes Team sind.

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Der Sonntag wurde durch einen lockeren, wenn auch verregneten, Lauf in den Sonnenaufgang gestartet. Nach einer Stärkung setzte die letzte Schwimmeinheit noch einmal den finalen Trainingsreiz. Obwohl der Akku aller Athleten schon fast leer schien, konnten die Trainer durch Staffeln noch einmal letzte Kräfte in den Jungs mobilisieren

 

Neben dem geplanten Trainingsreiz und der Standortsbestimmung war das Trainingscamp vorallem mal wieder ein Teambuilding- und Spaßwochenende.

 

Unser Trainingslager-Organisator Patrick hat schon die nächsten zwei Camps geplant und wir sind gespannt.