1. Bundesliga – Wir gehen rein!
Das letzte Saisonrennen der 2.Triathlon Bundesliga musstenwir alle erst einmal verdauen. Im letzten Jahr hatten wir in Grimma noch die Saison “weggeworfen” und trotz “komfortablen” Vorsprungs den Aufstieg in die 1. Bundesliga verpasst. Dieses Jahr sollte nichts dem Zufall überlassen werden und wir reisten mit acht topfitten Athleten/innen und zwei motivierten Betreuern an. Bei den Damen musste leider ein Kaderplatz unbesetzt bleiben, jedoch sollten Katja, Emily und unsere Debütantin und Regionalliga Viel-Starterin Lena das Beste daraus machen. Katja startete mit einer super Schwimmleistung und fuhr in der ersten Gruppe mit, was bei der anspruchsvollen Strecke nicht so einfach ist, wie es sich anhört. Am Ende kam sie mit der neunte Laufzeit auf einen tollen vierten Platz, verpasste das Podium nur knapp, erreichte aber ihre beste Platzierung und krönte damit ihre tolle Saison.
Bei Emmy lief es erwartungsgemäß zu Beginn etwas schleppender, aber auf dem Rad gelang es ihr nach und nach die versprengten Gruppen einzusammeln. Abschließend schaffte sie es dann, aus ihrer eigenen Sicht, endlich mal ihre Laufbeine zu finden und flog mit der sechsten Laufzeit des Tages knapp an den Top 20 vorbei. Auch für sie war es ein toller Abschluss ihrer ersten 2. Liga Saison, nachdem sie im vergangenen Jahr noch in der Landesliga unterwegs war. Wir freuen uns schon auf das, was im kommenden Jahr kommt (Auf Malle wird dann mal richtig gearbeitet ;)).
Unsere Debütantin Lena sagte nach dem Rennen zu mir: “Alter Schwede, so fühlt sich Laktat an!” Wenn man das nach so vielen Jahren Triathlon noch sagen kann, dann hat man gerade das erste Rennen in der Bundesliga gemacht. Die Spitzen sind einfach anders hart, aber wie unser Aufstiegsgarant der Saison, Sam, sagen würde: “Da gehen wir rein!”. Lena schaffte es mit einer couragierten Leistung auf Platz 41 und hat hoffentlich Lust auf mehr bekommen.
Am Ende reichten die Einzelplatzierungen zu Platz acht in der Tageswertung und zu Platz sechs in der Saisonabschlusswertung. Mit einigen jungen Athletinnen und den schnellen erfahrenen Mädels hoffen wir im kommenden Jahr wieder weit oben angreifen zu können.
Nun zu unseren persönlichen Helden des Tages: Timo, Sam, Felix, Daniel und Niklas.
Wie man mich kennt, hatte ich mit Veröffentlichung der Startlisten bereits meine eigenen Prognose gemacht und kam zu dem Schluss: Das wird knapp. Itzehoe hatte uns diese Saison ordentlich unter Druck gesetzt und wir wussten spätestens nach der Ansage von Itzehoe Team Manager André, dass wir nichts geschenkt bekommen werden. Nach dem Schwimmen sah es erst ganz gut aus. Niklas und Timo waren erwartungsgemäß vorne drin, Sam in Gruppe zwei, etwas hinter seinen Möglichkeiten und dann Daniel und Felix, bei denen ich wusste, wenn wir den Abstand unter einer Minute halten, ist alles gut.
Leif aus dem Itzehoer Team fuhr direkt nach dem Schwimmen aus der zweiten Gruppe raus und sammelte auf dem Weg in die erste Gruppe gleich noch einen Teamkollegen ein. Itzehoe hatte nun also drei Leute in Gruppe eins und zwei Leute in Gruppe zwei. Vermeintlicher Vorteil für den Kontrahenten also, da Daniel und Felix etwa 20 Sekunden hinter der zweiten Gruppe hingen. Nun begann aber die Zeit von Radfahrer Daniel Hahn, der Felix (und einige andere) hinter sich herziehend in die zweite Gruppe reinfuhr und dort den Abstand auf circa eine Minute begrenzen konnte. Timo und Niklas, die beide für sehr viel Tempo in der ersten Gruppe hätten sorgen können, verhielten sich taktisch sehr klug und bereiteten sich bereits ab Kilometer fünf aufs Laufen vor.
Mit circa einer Minute zwischen Gruppe 1 und Gruppe 2 ging es also auf die Laufstrecke und mein Optimismus stieg. Die erste Nachricht an unseren Präsidenten ging raus, der zitternd und mit einer kleinen Träne im Auge zu Hause saß: “Wir steigen auf 🙈🙈”. Timo machte das, was er normalerweise auf dem Rad macht: Einfach mal vorne raus attackieren. Am Ende erreichte es für einen saustarken fünften Platz. Felix, der nicht umsonst als “Max kleiner Bruder” bezeichnet wird, rannte mit der fünftschnellsten Laufzeit auf Platz 12 nach vorne. Niklas, dem nach längerer Laufpause noch der letzte Speed fehlte, kämpfte sich sehr stark auf Platz 18. Daniel, der im vergangenen Jahr an gleicher Stelle noch nach dem Schwimmen verletzungsbedingt passen musste und immer wieder in den vergangenen Jahren mit Verletzungen zu kämpfen hatte, komplettierte die Wertung mit Platz 21. Sam erreichte mit Platz 30 ebenfalls ein tolles Ergebnis und ich freue mich bereits jetzt schon sehr auf die nächste Saison.
56 Platzziffern, Platz 1 in der Tageswertung und Platz zwei in der Abschlusstabelle hinter den nicht aufstiegsberechtigten Bonnern lassen
unseren Traum vom Aufstieg in die 1. Triathlon Bundesliga nach zahlreichen Anläufen endlich wahr werden. Ich muss sagen, die ein oder andere Träne konnte ich nicht zurückhalten und ich bedanke mich ganz herzlich bei den Jungs und Mädels, mit denen ich dieses geschichtsträchtige Wochenende verbringen durfte. Danke auch an Jörn, unseren Schwimmtrainer und Betreuer der Damenmannschaft für deinen ständigen Einsatz und die Zeit, die du investierst, um unseren Athletinnen die bestmöglichen Bedingungen zu ermöglichen.
Zum Abschluss noch das Zitat des Wochenendes: “WIR GEHEN REIN!”
Text: Kim Oranienburg