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Es ist halb zwölf am Samstag, als sich das Team am Treffpunkt neben dem Freibad zusammenfindet. Ein paar Bahnen im kühlen Nass zu schwimmen, wäre deutlich angenehmer gewesen, als nach dem Verstauen der Räder im Bus im selbigen bei brütender Hitze in Richtung Nordsee zu fahren.

Nachdem der Knopf der Klimaanlage mehrfach an und wieder aus gedrückt wurde, einigten wir uns darauf, dass die AC entweder defekt oder einfach überfordert war. (Dabei funktionierte doch sonst immer alles tadellos beim “leistungsstarken” Vivaro BiTurbo).

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Vom Schweiß schon ganz klebrig sind wir 2 Stunden vor der Wettkampfbesprechung erfolgreich in Carolinensiel angekommen. Das kleine Touristendorf war dieses Jahr das erste Mal Ausrichter eines Bundesligawettkampfes und hatte den Start der Ligisten vom Jedermann-Wettkampf abgekoppelt und schon auf den Samstag gelegt. Der Start der Herren um 20Uhr (Damen um 19Uhr) war zwar zuerst etwas ungewohnt, stellte sich bei dem Wetter aber doch als vorteilhaft heraus.

Nach einer kalten Cola im schattigen Café, direkt am Wasser der Wettkampfstrecke, war es dann an der Zeit, die selbige zu besichtigen. Nach einer, hitzebedingt sehr knapp gehaltenen, Wettkampfbesprechung, wurde sich hauptsächlich im Schatten aufgehalten.

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Kurz vor 20 Uhr, eine Zeit, bei der wir bei anderen Wettkämpfen eigentlich schon wieder auf dem Rückweg sind, stieg das Feld dann in das 27°C warme Wasser. Die 750m lange Schwimmstrecke ging schnurgerade den Siel entlang, an dessen Ende, zwischen Schiffen und Booten, eine kleine und sehr steile Treppe die Athleten in die erste Wechselzone führte.

Julian Fritzenschaft, der beim letzten Ligawettkampf in Eutin im Schwimmgedränge zur Aufgabe gezwungen wurde, schwamm nun als Trotzreaktion vorne im Feld mit und entstieg als erster unserer Jungs dem Wasser. Der gewohnt schwimmstarke Michi Schütt kam nur wenige Sekunden danach raus.
Überraschend folgte Max relativ schnell, dem das Schwimmen ohne Neoprenanzug offensichtlich nichts ausmachte. Fabian und Julian Stürznickel erwischten weniger gute Füße und kamen leicht abgeschlagen aus dem Wasser.

Dies bedeutete nun eine Aufholjagd auf dem Rad, um sich für den anschließenden Lauf quer durch den Touristenort eine gute Ausgangsposition zu sichern. Nach dem ersten Wechsel in der schmalen und langen Wechselzone setzten sich Julian F. und Michi in die erste Radgruppe ab und machten dort aus Sicht der Zuschauer ein ziemlich hohes Tempo. Mit gefühlt hohem Abstand folgte beim Wendepunkt der ersten von zwei Radrunden die Gruppe mit Max. Dieser führte die Gruppe mit dem Ziel an, auf die erste Gruppe aufzuschließen. In der folgenden Gruppe zeigte sich ein ähnliches Bild. Auch diese Gruppe war geprägt von der Führungsarbeit unseres Athleten Fabian.

Julian S., der sein Debut in der 2. Bundesliga feierte, bekam nun zu spüren, was er sonst nur aus Erzählungen der Teamkameraden kannte und versuchte in seiner Radgruppe zusammen nach vorne zu fahren. (Siehe sein Bericht)

Als die ersten Dreikämpfer wieder zurück in die Wechselzone schoben, bot sich auf Seiten des Tri Team Hamburgs ein erfreuliches Bild. Max hatte seiner Gruppe mächtig eingeheizt, sie zur Zusammenarbeit gezwungen und es tatsächlich geschafft, den Abstand zur ersten Radgruppe auszuradieren. So wechselten nacheinander Julian F., Michi und Max in die Laufschuhe. Fabian hatte weniger Glück mit seiner Radgruppe und musste sämtliche Radarbeit nahezu alleine machen.

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Auf der verwinkelten und durchaus mit kleinen, aber spitzen Steigungen versehenen Laufstrecke brannte nun der Asphalt. Max hatte schon wenige Meter nach der Wechselzone die ersten Plätze gut gemacht und war auf direktem Kurs nach vorne. Julian F. und Michi liefen zu dieser Zeit noch kurz davor in einer kleinen Gruppe zusammen. Auch Fabian und Julian S. rannten sich die Füße blutig und machten Plätze gut. Die Supporter schrien sich die Kehlen aus dem Hals.

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In der zweiten Laufrunde hatte sich Max bereits vor Julian F. und Michi geschoben und lief mit Tunnelblick und trockenem Mund in Richtung Ziel. Julian F. zollte der Hitze und der Vorbelastung Tribut und musste sichtlich mit sich kämpfen, um die zuvor gewonnenen Plätze nicht wieder zu verlieren. Während Michi sehr stark seine gute Platzierung halten konnte, wurde bei Fabian und Julian S. noch um jede Platzziffer gekämpft, bis die Ziellinie überquert war.

Die Platzierungen:

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4. Platz Max Schröter
12. Platz Michael Schütt
23. Platz                                                                            Julian Fritzenschaft
57. Platz Fabian Günther
70. Platz Julian Stürznickel

 

Sofort wurden die Ergebnisse zu den Daheimgebliebenen übermittelt, wo Kim, unser Ergebniscrack, flott das inoffizielle Teamergebnis ausrechnete, das sich wenig später von offizieller Seite bestätigen sollte.

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Platz 4 für das Team, das sich im Geheimen auch eine Platzierung in der Region erhofft hatte.
Nach kurzer Dusche ging es dann wieder auf den Heimweg bis spät in die Nacht, unterbrochen nur durch den traditionellen und wohlverdienten Stopp in der goldenen Möwe.

Für das kommende Wochenende steht nun das große Bundesliga-Finale in Grimma an. Mit einem Einzelduathlon als Prolog und einer Sprintdistanz am Abend wird es dort noch einmal heiß hergehen.
Wir sind gespannt auf die Auswirkungen in der Tabelle!