Hitzeschlacht am Hohendeicher See

Das erste Rennen der Regionalliga-Saison 2019 stand vor der Tür. Also fanden wir uns am schönen sonnigen Sonntagmorgen gegen 11Uhr am Hohendeicher See ein, um uns auf das Rennen einzustimmen und vorzubereiten.

Das Format: Teamsprint.
Das heißt konkret: Man startet Teamweise mit einminütigem Abstand. Es darf zu fünft gestartet werden – mindestens vier Team-Mitglieder müssen gemeinsam die Wechselzonen verlassen und gemeinsam ins Ziel kommen.
Die erste Disziplin eines solchen Wettkampfes beginnt eigentlich in den Wochen vor dem Rennen, wenn die Mannschaftskapitäne die großen Rechenschieber rausholen, um ein möglichst gut harmonisierendes Team zu orchestrieren.
Um auch wirklich nichts dem Zufall zu überlassen, wurde sogar der heilige Feiertag vor dem Rennen genutzt, um das Kreiseln (https://de.wikipedia.org/wiki/Belgischer_Kreisel <https://de.wikipedia.org/wiki/Belgischer_Kreisel>) auf dem Rad im Team zu üben.
Das funktionierte auf Anhieb ganz gut – ob es an den erstklassigen Instruktionen vom Fahrlehrer Robert oder den stimmgewaltigen Anfeuerungsrufen diverser Bollerwagen-Pilgerer lag, bleibt bis heute leider offen. Wir tippen auf ersteres.

Zurück zum Wettkampftag.
Wie bereits im Training einstudiert, sollte es ein ganz heißer Tanz werden. Und das wurde es auch im wahrsten Sinne des Wortes.
All die sommerliche Strahlkraft, die das Hamburger Wetter bisher versäumt hatte uns in diversen Trainingsstunden zu schenken, fuhr Petrus natürlich am Sonntag auf. Und das nicht zu knapp. Ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass es möglicherweise der heißeste Tag des letzten Jahrzehnts war.

Schon reichlich garr durch die Sonneneinstrahlung waren wir froh, dass es nun endlich losging und wir zum planschen ins Kühle Nass gebeten wurden.
Die Taktik für die erste Disziplin ist relativ schnell erklärt: Da wir wussten, dass wir eine Bleiente dabei haben, sollte diese im Formationsschwimmen eskortiert werden, um mit möglichst wenig Zeitverlust aus dem Wasser zu steigen. Es endete damit, dass vier Leute eine Bleiente zur neuen Bestzeit auf 750m schleppten. Man munkelt sogar, dass Günni und Kim – während sie altdeutsch Rücken schwammen – noch über ihren letzten Frisörbesuch philosophierten. Nach etwas mehr als 10 Minuten war die Qual vorbei und wir durften endlich die Räder satteln.

Da das Schwimmen wohl nicht fordernd genug war – und trotz der gefühlten 40 Grad – setzte das Team alles daran, um sich erstmal warm zu fahren. Die ersten Meter legten wir los wie die Feuerwehr, sodass sogar die sündhaft teuren Titan-Pedalen von Golo zum Schmelzen gebracht wurden.
So spulten wir die 20km ab und holten die verloren gegangene Zeit vom Schwimmen wieder rein – Glück gehabt.

Räder geparkt, Schuhe geschnürt und weiter ging die wilde Hatz auf die letzen 5 Kilometer. Die Temperatur hatte ihre Höchstwerte erreicht und man munkelt, dass die Sehnsucht nach dem Erreichen der nächstgelegenen Tränke mehr Energie freigesetzt hat, als die Sehnsucht nach der Ziellinie. Kim, der sich beim Schwimmen und Radfahren voll in den Dienst der Mannschaft gestellt hatte, ließ uns ziehen und wir pushten uns gegenseitig bis ins Ziel. Mit der besten Laufzeit des Tages konnten wir den Deckel drauf machen und des Tagessieg einfahren.

Unsere Stimmung war während des Laufes allerdings etwas getrübt, da wir leider den ein oder anderen Sportler am Streckenrand gesehen haben, die von den Temperaturen deutlich mehr mitgenommen wurden. Wir hoffen, dass es allen den Umständen entsprechend geht.

Vielen Dank an den Hamburger Triathlon Verband und die Tri-Bandits/ TSG Bergedorf für das super organisierte und durchgeführte Rennen –
wir freuen uns auf die nächsten Rennen in der Regionalliga!

Ruben