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Nachdem am vergangenen Wochenende bereits die Teams aus der der 2. Bundesliga Blut, Schweiß und Tränen im Rennen in Eutin vergossen hatten, waren nun, an neuer Location, die Regionalligateams in Schwerin an der Reihe. Das Damenteam wurde aufgrund verschiedener Krankheitsfälle noch kurzfristig neu zusammengewürfelt. Aber es freut auch immer wieder zu sehen, dass sogar trotz geplanten Geburtstagsfeiern kurzfristig alles stehen und liegen gelassen wird, um für ein vollständiges Team an der Startlinie zu sorgen. Vanessa, Sophie, Sina und ich (Ariane) gingen also diesmal für das Heikotel Tri Team Hamburg an denStart.

Bei den Herren sah die Teamaufstellung dabei recht ähnlich aus. Immer wieder kamen Botschaften von Verletzungen oder Corona-Nachwehen rein, sodass am Ende alle froh waren mit Kjon, Sam, Alex, Leo und Hauke ein vollständiges Team aufstellenzu können. Um den Wettkampftag so entspannt wie möglich angehen zu können, haben die Herren ihre Anreise bereits auf den Freitag gelegt und machten sich am Vorabend noch einen ruhigen Abend bei der obligatorischen Pizza und einem Eis.

Nach den coronabedingten Ausfällen wurde der Wettkampf in Schwerin dieses Jahr erstmals wieder durch einen neuen Veranstalter ausgerichtet. Der Start-/Zielbereich lag nun auf der anderen Seite des Sees und die Radstrecke war im Vergleich zu früher sehr kurz, dafür aber ohne Kopfsteinpflaster. Im Vorfeld gab es allerdings schon einige Diskussion über die 14 zu fahrenden Radrunden. Nicht nur, dass dies für die Starter*innen bedeutete 28 Mal über einen kleinen Anstieg zu fahren, schlimmer noch –  es gab leider auch keine Möglichkeit extern die bereits gefahrenen Runden anzeigen zu lassen. Etwas Aufregung hebt bekanntlich den Vorstartpuls und so machten sich die Herren als Erstes auf den Weg in den Schweriner See zum Wasserstart.

Die Jungs reihten sich am linken Rand des Feldes ein und konnten sich schon kurz nach dem Startschuss in das vordere Drittel absetzen. Kjon, Hauke, Sam und Leo führten das Feld an, bis erst Leo und dann Hauke und Sam Kjon ziehen lassen mussten. Mit knapp 30 Sekunden Vorsprung stieg Kjon als Erstes aus dem Wasser und aufs Rad, gefolgt von Hauke (3.), Sam (4.) und Leo und Alex (14. und 18.) in der Verfolgergruppe.

Bei uns Damen gab es schon vor dem Start die ersten Verletzten. Ich und auch einige Damen aus anderen Teams schnitten sich die Füße in der Einstiegszone zum Schwimmen an scharfen Steinen auf. Aber mit genug Adrenalin fühlt man das ja erstmal nicht, also ging es trotzdem an den Start. Wir hatten uns bei den Herren die Herangehensweise abgeschaut und uns ganz links im Startfeld eingeordnet, was sich später als sehr gut erwies. Eine große Gruppe aus dem rechten Startfeld hatte etwas Probleme bei der Navigation und schwamm einen größeren Bogen, sodass unsere Starterinnen, auch wenn sie eigentlich nicht die stärksten Schwimmerinnen sind, mit einer guten Position aus dem Wasser kamen.

Die Radstrecke brannte dann wirklich ordentlich in den Beinen, da es immer wieder über einen kleinen Hügel zu drücken galt. Auf dem Rad fingen spätestens ab Runde 11 sowohl die Herren, als auch die Damen an zu diskutieren, wie viele Runden nun noch gefahren werden müssten. Im Voraus hatte man sich extra automatische Runden eingestellt. Da die Strecke aber wohl nicht korrekt vermessen war, wurden auch die Runden nicht richtig angezeigt. Im Adrenalinrausch kommt man bei 14 Runden doch schnell mal durcheinander. Die vom Veranstalter angegeben Rundendistanz passte leider nicht zur tatsächlichen Rundendistanz, sodass es einige Starter gab, die sich darauf verließen und im Nachgang eine Runde zu wenig fuhren und disqualifiziert wurden.

Kjon führte das Feld die ersten Runden an bis die Verfolger auf ihn auffuhren. Leider konnten Hauke und Sam nicht die gewünschte Aufholjagd starten. Sam war die Sattelstütze hineingerutscht, sodass er gezwungen war viel im Stehen zu fahren. Hauke hatte noch mit einem verschleppten Infekt zu kämpfen und fuhr nur noch auf Notstrom über die Hügel. Erst als Leo und Alex zur Gruppe auffuhren, konnte etwas zusammengearbeitet werden und die Jungs fuhren geschlossen in die Wechselzone.

Bei uns Damen zerrte sich das Feld doch etwas mehr auseinander. Ich konnte mich an die spätere Siegerin heften und Runde für Runde sammelten wir Kontrahentinnen ein. Ein Kampf gegen die eigenen Beine und Lungenflügel. Auch bei Sina, die mir jede Runde mit etwas mehr Schaum vor dem Mund entgegenkam, während Sophie klassisch ihren Pain-Train eröffnet hatte. Sie führte konstant ihre Gruppe an und Runde für Runde fielen hinten mehr Fahrerinnen aus dem Windschatten, während Sophie vorne in 60-er Trittfrequenz über den Hügel bügelte. Vanessa, gerade erst wieder genesen, zeigte ihre Top-Radform in der Gruppe dahinter.

Beim Laufen dann waren die Temperaturen schon deutlich gestiegen und das kostete noch einmal richtig Kraft. Aus der Wechselzone hinaus ging es rund um das Schloss. Was am Abend vorher noch nett und angenehm warm gewesen war, war in der prallen Sonne gnadenlos heiß. Im Slalom um Spaziergänger ging es zwei Runden durch den Schlosspark. Die Radstrecke hatte ihre Spuren hinterlassen und die angestrebte Pace schien heute keiner mehr laufen zu können. Während Kjon vorne um seinen Platz in den Top 5 kämpfte, konnten Alex, Sam und Leo sich ab der zweiten Runde mehr oder weniger nach vorne arbeiten.

Im Frauenrennen spürte ich dann die Verletzung vom Startbereich wieder deutlich und der Laufschuh färbte sich bereits rot. Dadurch etwas ausgebremst war ich froh zu sehen, wie Sina in ihrer Paradedisziplin Platz um Platz gut machte. So konnte sie, wie auch Sophie, einige Plätze gutmachen und auch Vanessa kämpfte sich immer weiter nach vor. Wir kamen alle relativ dicht beieinander ins Ziel und konnten uns den vierten Platz sichern. Die Herren schafften mit ihrer Leistung noch den dritten Platz. Zur Feier des Tages ging es danach, wie immer, noch zu McDonalds – schließlich hilft ein McFlurry bekanntermaßen gegen Muskelkater, aber auch gegen blutende Füße.

Text: Ariane & Hauke Heller