Schlosstriathlon Schwerin. Erste gemeinsame Fernreise des Tri Teams mit Damen!

Gemeinsames Einfahren und Besichtigung der Strecke!

Wie von Dan versprochen, erfolgte die Anreise im luxuriösen Mercedes-Bus mit Fernseher und allem Zipp&Zapp. Unsere Residenz war ein verträumtes Romantikhotel in den Schweriner Vororten. Da unser Vereinspräsident glücklicherweise ein mit allen Wassern gewaschener Team-Leader ist, sorgte er mit Hamburger Gangsterrap dafür,  dass uns dieser Luxus nicht im Sinne von “grad noch-Weltmeister-jetzt-Vorrundenausscheider” gleich zu Kopf stieg. Ganz im Gegenteil: Für unser Team, unsere Stadt, unser Land und alle Menschen auf der Welt sollten wir siegen!! Und das taten wir!

Viel war im Vorfeld über den gemeinsamem Start von Frauen und Männern, die enge Radstrecke, die spitzen Steine und Muscheln am Schwimmausstieg gejammert worden. Doch als der Startschuss ertönte, brannte in neun Köpfen nur lodernd der Traum vom Sieg. Die Männer und Nicola peitschten so schnell durch das Wasser, dass man munkelt, sie seien gänzlich trocken geblieben. Trocken bis auf das Blut von Kim, das dieser wie ein rotes Seidentuch malerisch hinter sich durchs Wasser zog.

Folge eines Kontakts mit den besagten scharfen Muscheln. Aber bitte bleibt jetzt nicht bedauernd bei den Muscheln hängen, denn
Kim sitzt bereits blutend auf dem Rad. Malte war zu diesem Zeitpunkt schon fast am Horizont verschwunden, während Vereinspräsident Heller auf der Suche nach seiner kostbaren Garmin-Uhr verzweifelt durch die Wechselzone irrlichterte.  An dieser Stelle unser aller Beileid, denn sie ruht sanft bei den bereits mehrfach erwähnten scharfkantigen Muscheln auf dem Seegrund. Wie auch immer.

von Links: Tina, Erik, Hauke, Malte, Kim, Julian, Cecile, Anne, Nicola

Nicola brannte darauf, nicht nur den Sieg einzufahren, sondern auch noch die Schmach von Vierlanden zu tilgen und setzte sich in der Spitze fest. Zum Frust anderer Mitstreiter(innen) vermochte sie es dabei, trotz ziemlich respektablen Tempos, die Aura eines gemütlichen Picknicks mit Freunden um sich herum zu verbreiten. Cecile und Tina schafften es jedenfalls trotz gehobener Radsplits nicht, sich an ihr vorbei zu mogeln. Während die Frauen sich also aufmachten, mit den Rädern die Welt oder zumindest die Spitze des Feldes zu erobern, setzten die Männer dies bereits fleissig auf der Laufstrecke um. Malte zeigte, dass er bereits drei Wochen vor dem Hamburg Wettkampf in absoluter Topverfassung ist und legte einfach mal den schnellsten Laufsplit vor und setzte mit Platz 7 den Grundstein für das, was kommen sollte. Dicht gefolgt war er dabei von Julian auf Platz 16.
Ihm wiederum schloss sich beinah nahtlos der inzwischen fast blutleere Kim an, der kurz vor der Ziellinie einen arglosen Wolfsburger derart in Angst und Schrecken versetzte, dass dieser panisch davonstob. Bekannterweise kann Adrenalin Berge bewegen, so dass es besagter Wolfsburger hauchdünne zwei Sekunden vor Kim ins Ziel schaffte.

Cecile in den Sieben-Meilen-Stiefeln auf dem Weg zum Sieg

Zum Leid aller, denn wäre da nicht diese *** muschel gewesen, hätte Kim den Wolfsburger überholt, wären die Männer ganz oben auf dem Podium gelandet, hätten Sitzcreme gewonnen statt doofer Kappen, könnten länger trainieren, würden dann im nächsten Rennen alle Wolfsburger dieser Welt überholen und wären mutmaßlich und in Folge dessen nächstes Jahr ziemlich sicher Deutsche Meister. So einfach ist nämlich Triathlon. Aber da war ja diese *** ***. Na ja, und die versunkene Uhr und die abgesprungene Kette….  aber zum Glück gab es ja noch Hauke auf Platz 22 und Erik auf Platz 52 und so reichte es immerhin für Platz 2 der Männer-Regionalligawertung. Aber zurück zum Rennen der Damen, wo Cecile auf natürliche Weise für Ordnung sorgte und einfach alle stehen liess. Mit 40 Sekunden Vorsprung. Das nennt man wohl einen deutlichen Sieg. Aber mindestens ebenso beachtlich lief die Traumabewältigung von Nicola. Die verteidigte ihren Vorsprung mit allem was sie hatte und liess mit Platz 5 jegliche Traumen zerplatzen. Der Knoten ist durch, das wird was Nicola!! Im Schlepptau und Sog der beiden Granaten retteten sich auch Tina (13te) und Anne (19te) ins Ziel. Das alles zusammen reichte für einen soliden Team Sieg der Damen.

Die sich allerdings weiterhin fragen, wann die Herren geruhen ihrem guten Beispiel zu folgen? Denn bei allen strahlenden Gesichtern und Präsentkörben, den geheilten Wunden und Siegertorten ist das die Frage, die nun schon das zweite Rennen in Folge als kleine aber dennoch unübersehbare Schäfchenwolke den ansonsten blenden blauen Tri-Himmel bedeckt.

Bettina Strehl