Stadtparktriathlon – ein Rookie berichtet

Am letzten Sonntag war es endlich soweit: Ich durfte meinen ersten Triathlon absolvieren.

Während die alten Hasen unter euch im Zweifel am Vorabend anfangen, sich Gedanken zum Wettkampf am nächsten Tag zu machen, beginnt die Pre-Race-Phase für einen Rookie ungefähr zwei Wochen im Voraus, bei mir mit wenig eleganten Trockenübungseinheiten fürs Auf- und Absteigen am Bike, dazu noch am Deich bei gefühlter Windstärke 10.

Ein hilfreicher Tipp á la „h´Hä, wieso nimmst du keine Gummibänder?“ hat die Erfolgsquote zumindest temporär erhöht. Doch schon kam die nächste Hürde einhergehend mit der Frage „Hast du eigentlich einen Neo?“. Meine verdutzte und wenig intelligent anmutende Antwort „Wozu brauch ich denn einen Neo?“ wurde liebevoll mit einem süffisanten Verweis auf die DTU-Richtlinien und die derzeitige Lufttemperatur erwidert.

Mein Schwimmerherz fing an zu bluten und doch quälte ich mich probeweise in der Woche vorm Rennen in einen Neo, um nach fünf Minuten im Wasser einen Anfall wegen meiner eingeschränkten Beweglichkeit zu bekommen.

Nachdem dann auch noch bis zum Vortag des Rennens zur Debatte stand, es könne aufgrund der geringen Wassertemperatur ein Duathlon ausgetragen werden, habe ich meine Felle schon vollends wegschwimmen sehen (Wortspiel intendiert). Doch meine Gebete wurden erhört und so stand für Sonntag ein Triathlon auf dem Zettel.

Also packte ich am Vorabend des Rennens meine Sachen zusammen, habe bei meinem Bike auch noch den letzten Krümel weggeputzt, den Helm bereitgelegt sowie Rad- und Laufschuhe rausgepackt. Nach einer unerwartet ruhigen Nacht und einem kurzen Frühstück ging es dann um 10:30 Uhr los Richtung Stadtpark zum Treffen mit den anderen Startern aus unserem Team. Manu, Anne, Sina, Vanessa, Hauke und Robert wirkten ganz entspannt, wohingegen Pia (auch ein Rookie) und Christian (Comeback nach längerer Pause) die Nervosität schon ein wenig anzumerken war.

Nach erfolgreichem Check-In sowie Pudern der gesamten Wechselzone ging es um 11:45 Uhr zur Wettkampfbesprechung: 2 Runden im Stadtparkbad schwimmen, 5 Runden mit dem Rad fahren und anschließend bis zum Wendepunkt laufen und zum Zieleinlauf das rechts Abbiegen nicht vergessen. So weit, so gut, klingt doch recht easy.

Um 12.15 Uhr zwänge ich mich also in meinen Neo und schmiere sowohl Fuß- als auch Handgelenke mit Vaseline ein. Um 12:35 Uhr, also fünf Minuten vorm Start, geht’s Richtung Startbereich, wo sich wagemutig einige Starterinnen im Wasser einschwimmen. Nachdem ich den Fuß ins Wasser gehalten habe, entschied ich mich aber recht schnell gegen das Einschwimmen – die 500m Wettkampfstrecke bei 15°C reichten mir vollends, da mussten keine Einschwimmmeter her. Das war auch der erste und einzige Moment, in dem ich für den Neo dankbar war. Dann ging alles recht schnell und um Punkt 12.40 Uhr ging der Trubel mit dem Startschuss los. Glücklicherweise konnte ich mich direkt nach dem Start von der Masse absetzen und dank endloser Kachel-Zähl-Vergangenheit auch mit einer Minute Vorsprung aus dem Wasser kommen.

Nach einem katastrophalen Wechsel aufs Rad (es hat natürlich nicht so geklappt wie vorher geübt), saß ich dann auch endlich auf dem Rad und hatte fünf Runden vor mir. Auf der gesamten Strecke waren vereinzelt Radfahrer aus den vorigen Startslots anzutreffen und ich erinnerte mich dunkel an das Windschattenfahrverbot. 10 oder 12m Abstand hatte ich im Kopf, war mir dann aber auch nicht mehr wirklich sicher. Glücklicherweise hat sich dann einer der netten Herren auf dem Motorrad entschieden, mich anzupfeifen und mir irgendwas entgegen zu brüllen, von dem ich bis heute nicht weiß, was es war.

Der Nachteil, wenn man das Rennen von vorne führt, ist, dass einen spätestens auf der Radstrecke so langsam, aber sicher alle einholen. Und so war es dann auch in der dritten Runde und ich habe gemerkt, wie Manu, Sina und Anne flugs an mir vorbeigezogen sind. Die 20km gingen letztlich doch schneller als erwartet rum und am Ende der letzten Runde war ich froh, die Ausfahrt zur Wechselzone nicht verpasst zu haben. Absteigen klappte deutlich besser als aufsteigen, auch wenn die letzten Meter eher einer Vollbremsung glichen, weil die Linie zum Absteigen früher als erwartet kam.

Kurz darauf hatte ich auch schon meine Lauf- bzw. Fitnessschuhe (wie mir 35mal gesagt wurde) an und startete in die letzten 5km. Meine Lunge pfiff aus dem letzten Loch, doch in der Ferne habe ich Anne und Manu erspäht und versucht, die beiden nicht allzu weit weglaufen zu lassen. 20 Minuten und zwei schmerzende Füße später (wer hat mir bloß den Tipp gegeben, ohne Socken zu laufen? … Lag wohl an den Fitnessschuhen) lief ich endlich ins Ziel ein und war zufrieden, meinen ersten Triathlon gemeistert zu haben.

Das Rennen war ein voller Erfolg für unser Team: Sina finishte mit einem starken zweiten Platz, Manu dahinter als Dritte, Anne als Vierte, ich selbst als Sechste, Pia beendete ihren ersten Triathlon als 38. und Vanessa kam trotz übler Zerrung in der Wade als 51. ins Ziel.

Bei den Männern hat Hauke das Rennen souverän gewonnen, Robert finishte als Dritter und Christian als Neunter.