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[gdlr_tab title=”Philipp Herber”]

Mit müden Knochen schleppte ich mich am Sonntagmorgen aus dem Bett und schwang mich aufs Rad. Erstmal warmfahren, 500 m bis zum Bäcker, das schaffte ich, aber die Anmeldung zum Duathlon in Alsdorf hätte ich mir sparen können. So fing mein Sonntag schon hochmotiviert an. Der letzte Tag von Belastungswochen ohne Pausentag ist dann doch eher einer für eine gemütliche Runde in der Sonne. Nun denn – nach gemütlichem Frühstück und entspanntem Sachenpacken rollte ich langsam in Richtung Bahnhof. Gut 1,5 Std. später stieg ich in der ersten Kampfzone der Wettkampfsaison 2017 am Bahnhof der ehemaligen Bergbaustadt Alsdorf aus. Direkt am Bahnhof sah ich auch schon die ersten Sportler um das Parkhaus flitzen.
Am Wendepunkt der Radstrecke traf ich Max, der fleißig dabei war Daniel anzufeuern. Nach kurzem Plausch, Fachsimpel- und Blödelei war für Max dann auch wieder Zeit für das nicht zu unterschätzende „Vorwettkampffrikadellenbrötchen“. Ein Frikadellenbrötchen für Max und zwei Datteln für mich später durften wir endlich einchecken. Beim Duathlon ist das ja flux erledigt. Für mich war dann auch schon die Zeit zum Einlaufen gekommen. So drehte ich eine lüdde Runde durch Alsdorfs Straßen. An der Startlinie versammelten sich schon die ersten Sportler. In weiser Voraussicht, den schnellen und beschwerlichen Laufweg so kurz wie möglich zu halten, stellte ich mich in die erste Reihe.
Startschuss. Die ersten 1000m dachte ich noch: „Pah, wenn das hier so gemütlich weitergeht…“ Und peng. Die anfangs erwähnten müden Knochen sorgten nicht gerade für herausragende Ausdauerleistung und so fand ich mich nach der ersten Runde schon an 4. Stelle wieder. Weitere 2,5 km konnten sich zwei Läufer ein wenig absetzen. Taktisch unklug war ich derjenige, der die Hand voll Verfolger auch gegen den Wind anführte. Nach eher langsamen, aber dennoch beschwerlichen 10 km in 35 min lief ich mit ein paar anderen Jungs in die Wechselzone ein. Auf dem Rad preschte ich mit Rückenwind und 60 km/h los. Sechs Mal galt es die Radrunde zu absolvieren. Am ersten Wendepunkt nach rund 3,5 km war ich auch schon in Führung, hinter mir einige Athleten, die sich leider bei der Anmeldung getäuscht hatten und eher ins Elitefeld mit Windschattenfreigabe gehört hätten. Bis Runde drei ging es für mich noch ganz vernünftig vorwärts und ab dann sukzessive abwärts. Jede Runde wurde langsamer und zwei Athleten konnten sich ein wenig absetzen. Als dritter stieg ich vom Rad, lief los und sah nach 1 km die Elite hinter mir verbrannte Erde hinterlassen. Vorbildlich lief ich also auf die „rechte Spur“ und als die Jungs, darunter auch Max an mir vorbeipreschten fühlte ich mich auch wie ein LKW auf der rechten Spur. Voll beladen. Mit einem Platten und schleifender Bremse. Irgendwie konnte ich mich dann doch noch nach langen 19 min ins Ziel retten. Am Ende stand der 6. Platz der AK DM.
Ich sag mal so: „Wettkampf ist das beste Training.“ Wenn ich es so verbuche, hatte ich zusammen mit dem schönen Wetter und dem Wiedersehen mit meinen Vereinsfreunden einen wirklich schönen Tag.  Hoffen wir, dass die Saison 2017 eine gute wird.[/gdlr_tab]
[gdlr_tab title=”Daniel Hahn”]

Bereits am Samstag reisten wir entspannt in Alsdorf, Nordrhein-Westfalen, an. Nach langer Fahrt am Hotel angekommen, haben Max und ich uns nochmal kurz auf unsere Räder geschwungen und sind die Wettkampfstrecke abgefahren. Nachdem wir also ein letztes Mal vorm Wettkampf kurz gekoppelt haben, hieß es Beine hochlegen und möglichst früh ins Bett. Natürlich nicht ohne vorher ordentlich „Carbo-Loading“ beim Italiener betrieben zu haben.

Der Sonntag begann für mich sehr früh. Nach einem kurzen Frühstück und einem letzten Equipment-Check ging es zum Wettkampfort. Nachdem ich meine Wechselzone vorbereitet hatte, machte ich mich ausführlich warm, um sofort von Beginn an, ein hohes Tempo gehen zu können. Um 10h war es endlich soweit, es erfolgte der Startschuss der Deutschen Meisterschaften. Damit bin ich übrigens auch das erste Teammitglied, dass den neuen Einteiler im Wettkampf ausführt.

Das Laufen wurde, wie erwartet, sehr schnell angegangen. Die Jungs drückten ordentlich auf die Tube, sodass wir die ersten 2,5km deutlich unter 8 Minuten angingen. Ich hatte Mühe dranzubleiben und war schon nach der ersten Runde kurz vorm Sauerstoffzelt. Aber gerade bei Windschattenfreigabe ist es enorm wichtig, sich an eine Gruppe zu heften, um nicht alleine Radfahren zu müssen. Gegen Ende musste ich dem Tempo doch noch Tribut zollen und leider von der 4-köpfigen Spitzengruppe abreißen lassen. Ich kam somit nach 16:32 min in der ersten Verfolgergruppe in die Wechselzone. Nebenbei bin ich die ersten 5km in neuer Bestzeit gelaufen.

Auf dem Rad fehlte mir auf der ersten Hälfte komplett der Druck. Ich brauchte lange, um mich halbwegs vom Laufen zu erholen. Meine Taktik bestand bis dahin hauptsächlich daraus, mich an ein Hinterrad zu heften und im Windschatten zu überleben. Die Tempoverschärfungen nach den Wendepunkten und der starke Wind in Kombination mit dem vorigen „Kamikaze-Laufsplit“ führten dazu, dass ich auf dem Rad etwas nach hinten fiel. Erst zum Ende der 20km Radstrecke machte ich in meiner Vierergruppe nochmal Druck. Nach mäßigem Wechsel ging ich als 15. auf die Laufstrecke und konnte mich direkt zu Beginn auf den 12. Rang vorarbeiten. Weiter nach vorne ging dann leider nichts mehr, und völlig ausgepumpt erreichte ich nach 59min das Ziel. Mit dem Ergebnis bin ich durchaus zufrieden, ich habe wirklich alles aus mir rausgeholt, um mich in dem sehr stark besetzten Junioren-Startfeld zu behaupten. In zwei Wochen ist auch endlich der Abi-Stress vorbei und dann bis dahin gilt es noch, an der Radform zu feilen und mich auf die ersten Triathlons vorzubereiten.

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[gdlr_tab title=”Max Schröter”]

Einer schönen DM in Alsdorf stand nichts im Weg. Das Wetter war gut, Start war erst um 14:15 Uhr, keine Erkältung und die Form der letzten Wochen ließ Gutes erhoffen. Wäre da nicht dieser Daniel Hahn, dessen Wecker schon um 7 Uhr klingeln musste.
Entspannt am Wettkampfort hieß es nun irgendwie die Spannung aufzubauen, welche für mich unbedingt notwendig ist, um Leistung abzurufen. Was kann man da besseres machen, als sich in eine Bäckerei zu setzen und ein Frickadunsenbrötchen zu vernichten? Richtig, nichts!
Die Zeit verflog und eh ich mich versah, stand ich an der Startlinie. Zipf, Justus und andere bekannte Gesichter standen neben mir, also konnte ich mir sicher sein, dass dies kein Gegurke wird.
Direkt nach dem Start war klar, wer hier die Zügel in der Hand hielt. Volles Rohr nach vorne. Justus, Zipf und Hoffmann wechselten sich bei der Führung ab und nun ja, der Rest versuchte irgendwie dranzubleiben. Nach der ersten Runde waren es noch fünf in der Spitzengruppe, mich mit einberechnet. Ich lag nun aber schon ca. 5m hinter der Gruppe und musste mich entscheiden, volles Risiko oder geordneter Wettkampf. Ich entschied mich für Risiko, lief das Loch zu und kurz darauf waren es nur noch vier. Irgendwie versuchte ich das Tempo zu halten und freute mich das erste Mal in meinem Leben über Gegenwind beim Laufen. Hier konnte ich mich im Windschatten verstecken und kurzzeitig von dem Tempo erholen. Am schlimmsten waren tatsächlich die Rückenwindabschnitte, denn dort wurde mit einem Tempo jenseits der 3 Minuten getrabt. Nach vier Runden (31:40min) ging es aufs Rad und ich war so blau, dass ich mich konzentrieren musste, mein Rad nicht direkt in die Absperrung zu feuern. Aufs Rad gestolpert, Gruppe finden und fahren. Mit erholen im Windschatten war nicht viel. Justus gab sofort klare Anweisungen und da ich nichts mehr im Tank hatte, musste ich Folge leisten, da sie mich sonst problemlos in den Wind hätten stellen können. Also auch hier, Zähne zusammenbeißen und hoffen, das der Tag endet.

Die Gruppe funktionierte glücklicherweise und ich konnte meinen Rhythmus finden, allerdings deuteten sich hier schon Krämpfe an. Kurz vor dem Ende des Radparts bekamen wir dann noch Gesellschaft und stockten die Spitzengruppe auf fünf Fahrer auf.

So ging es dann auch in die Wechselzone und nachdem ich diese als vierter verlassen konnte und ohne Krämpfe davon kam, war ich kurz euphorisch und fühlte mich in der Lage, tatsächlich die Top 3 anzugreifen. Allerdings wurde ich nach einem Kilometer erst auf Rang 5. durchgereicht und anschließend wechselte sich der rechte mit dem linken Oberschenkel in der Serie „Germanys next Topkrampf“ ab. Somit waren die Chancen dahin. Auf der zweiten Hälfte der fünf km Strecke, lief es wieder einigermaßen, aber an eine Aufholjagd war nicht mehr zu denken, denn auch hier konnte ich nur noch ein Grundtempo abrufen, dass die Jungs vor mir auch auf dem Kasten hatten. Trotz des fünften Platzes war ich zufrieden, da ich das Rennen zumindest bis zum zweiten Lauf offen gestalten konnte.

 

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