Yallah Habibi – Laktatparty in Eutin

Nach einer Pause letztes Jahr macht die 2. Triathlon Bundesliga wieder in Eutin halt. So fuhr das fünfköpfige Team samt Invaliden am Samstag auf den Weg gen Ostsee. Am Abend, trotz des ungläubigen Blickes der Bedienung, noch jeder schnell zwei Hauptgänge verputzt und dann ab ins Bett.

Der Wecker klingelte bereits um kurz nach 6:00 Uhr. Leider zu früh für unser Hotel, denn wir kamen nicht mal in den Genuss eines richtigen Frühstücks, stattdessen gab es auf Krampf Brot gedippt in Nutella auf dem Zimmer. Kurze Zeit später fanden sich Kim, Karl, Hauke, Christian und Max auch schon beim Check-in in der Wechselzone und beim anschließenden Einlaufen wieder. Als die Jungs dann ins Wasser gingen war schon deutlich zu merken, wie das ein oder andere Höschen vor Aufregung ordentlich am Flattern war.

Wie bei Wasserstarts in der Bundesliga bekannt, gibt es vorm Losschwimmen ein mehrmaliges hin und her zwischen Kampfrichtern und Athleten. Ein Paar treiben langsam nach vorne, die anderen ziehen nach und die Kampfrichter machen sofort Auge, bis alle wieder hinter der imaginären Linie sind. Da Karl keinen Neo dabei hatte, war es für ihn bei knapp 20°C Wassertemperatur nicht wirklich angenehm so lange zu warten. Fünf Minuten später erfolgte immer noch kein Start, stattdessen wurde das Startfeld nochmal aus dem Wasser geschickt, aufgrund von Problemen mit der Radstrecke. Bingo: In diesem Moment tauchte der später startende Jonas auf und stellte auf Ehrenbruderbasis Karl seinen Neo zur Verfügung.

Dann erfolgte der Start: alle fünf kamen gut weg. So verließ Hauke als 13. das kalte Nass, gefolgt von Kim (55.), Max (61.), Karl (65.) und Christian (67.). Der Weg zur Wechselzone und mit dem Rad zum Aufstieg war wirklich lang, definitiv konkurrenzfähig zu den Laufwegen beim Hamburg Triathlon.

Ich war schon komplett blau als ich endlich aufs Rad steigen durfte“, Dennis Weu, TG Trizack Rostock. Das bedeutete Jackpot für Max, der bereits hier seine Aufholjagd begann.

Die fünf Runden lange Radstrecke war sehr anspruchsvoll und verlangte den Jungs alles ab. Es gab kaum Platz zum Überholen. Wenn man einmal hinten war, dann verblieb  man dort. Die 2. Gruppe bestand aus 60% des Gesamtfeldes, und so war der Ziehharmonikaeffekt an den Wendepunkten dementsprechend. Die Ersten waren gefühlt schon wieder an der nächsten Wende, während das Ende grade dabei war den ersten Wendepunkt zu umfahren. Das erklärt, warum Max sich mal wieder komplett einrotzte, obwohl er mitten in der Gruppe fuhr. Dementsprechend haben Karl und Christian auch ganz gediegen die Gruppe verlassen, um sich einer Gruppe weiter hinten anzuschließen (Ironie off).

Beim Laufen war noch fast alles möglich, nur die ersten Sieben waren mit einer Minute Vorsprung in den Laufschuhen. Die mitgereisten Supporter schrien das Team auf den fünf Laufrunden nach vorne. Aber neben dem Anfeuern und Durchgeben von Zeiten ist es als Mitgereister auch wichtig aufzupassen, dass keine “komplett losten“ Rentner auf der Suche nach den Rosengärten über die Strecken schlendern (zum Glück nur Einzelfälle).

Ohne Blick für Rosengärten rannte Max im Delirium bis auf den 8. Platz vor. Ihm folgten ein bärenstarker Hauke als 37. und Kim mit einem starken 50. Platz (zwar kein 31er, aber 50er ist auch gut :D). Unser Däne Christian aka „Æresmand“ * (58. ) und Karl (65.), der den Ironman Modus von Lanzarote rechtzeitig zum Ligarennen, wohlbemerkt erfolgreich, abstellte.

Am Ende steht ein 11. Platz, immerhin besser als in Hannover. Unser Anspruch liegt definitiv höher. Die Jungs heute um jede Sekunde fighten zu sehen war trotzdem ein schöner Ersatz für meinen eigenen Start, auch wenn es natürlich in den Beinen juckt, wenn man mit Krücken am Streckenrand steht. Weiter geht es für uns am 30.06 in Grimma.

Das Schlusswort zum Wochenende: “Rødgrød med fløde“ **. So’n Ding ist das nämlich!

* laut Translate: Ehrenmann auf D