Die ??? und die verfluchte Saison

Die letzten Wettkämpfe der Ligasaison liegen nun bereits eine ganze Weile hinter uns und es ist an der Zeit ein Resümee für uns zu ziehen.
Sieht man sich die Ergebnisse der Regionalliga und der Bundesliga aus der Sicht eines Aussenstehenden einmal an und vergleicht diese mit den letzten Jahren, so fällt einem Eines sofort ins Auge.
Die Ergebnisse scheinen auf den ersten Blick nicht mit denen aus den Vorjahren mithalten zu können. So gab es dieses Jahr deutlich weniger Podestplätze für unsere Ligateams und in der Bundesliga rutschte die Mannschaft sogar wiederholt in die zweite Hälfte der Tageswertung.
Auch wenn wir, der Vorstand und die Kapitäne der Ligateams, keineswegs Aussenstehende sind, so ist auch uns natürlich diese Entwicklung bereits früh in der Saison aufgefallen und wir möchten die Gelegenheit nutzen, unsere Sicht der Dinge ein wenig zu beleuchten.
Wie die Überschrift schon vermuten lässt, kamen schnell Fragen nach den Gründen für die Ergebnisse auf. Zwar könnte man vielleicht bei unseren Platzierungen und Leistungen von “Klagen auf hohem Niveau” sprechen, doch wer uns kennt, der weiß, dass wir mit dem Leistungsgedanken an den Start gehen und der Anspruch eigentlich immer über der Momentanleistung liegt.
Die Antwort auf diese Fragen wurde allerdings nicht von Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews beantwortet, sondern lag weitesgehend auf der Hand und lässt sich in drei Hauptgründe einteilen:

  1. Verletzungspech
    Während bis jetzt ausnahmslos in jeder Saison Athleten mit Verletzungen zu kämpfen hatten, so erwischte es uns dieses Jahr so stark wie noch nie. Autounfälle, gebrochene Knochen, gerissene Muskeln und Sehnen, lang erwartete Operationstermine oder langwierige Infekte befielen diese Saison einen Großteil unserer Athleten. Und wer selber schon einmal mit einer der genannten Verletzungen zu kämpfen hatte, der weiß, dass die Regeneration zwischen
    mehreren Wochen, bis hin zu Monaten dauern kann. Leider traf es auch viele von unseren Bundesliga-Startern schwer und so wurde die Stammmannschaft der vergangenen Jahre deutlich ausgedünnt. Zwar war von Beginn der Saison an geplant, bei den Wettkämpfen immer auch einen “Neuling” mit in der Bundesliga starten zu lassen, doch dass die Aushilfen aus der Regionalliga teilweise 80% des Teams ausmachten, war nie geplant. Die Regelung der Aushilfsstarts zwischen der Regionalliga und Bundesliga erschwerte die Lage noch einmal mehr und forderte langfristige Planung der Kapitäne und Kommunikation an das Team, um die eingesetzten Starter zu erklären (das versteh ich nicht, das erklären macht keinen Sinn). Hier sind wir froh, dass der Regionalligaausschuss in der kommenden Saison mehr Freiheiten zulässt. Leider bedeutete ein geheilter Knochen oder eine auskurierte Sehne noch immer keine Besserung, da der direkte Wiedereinstieg nach monatelanger Pause weder für den Athleten, noch für das Team im Wettkampf hilfreich gewesen wäre.
  2. Ironman Hamburg
    Zwar war der Ironman Hamburg auch aus Vereinssicht ein großer Erfolg für alle unserer acht Starter, doch aus Liga-Sicht war er eine mittlere Katastrophe. Mit Jean-Pierre, Golo und Philipp Herber (Ironman Vichy) steuerten allein drei Bundesligaathleten ihr Training für eine erfolgreiche Langdistanz. Das sich das Training für einen Ironman (70.3) nicht mit den optimalen Vorbereitungen für ein extrem schnelles, aggressives und explosives Sprintrennen in der Bundesliga verträgt, sollte wohl jedem klar sein. Zwar mischten die drei Athleten auch in der Bundesliga mit, allerdings fehlte hier die Spritzigkeit und Geschwindigkeit, die sie aus den Jahren vorher gewohnt waren. Und auch einige Athleten in der Regionalliga wagten den Ausreißer auf die Mittel- und Langdistanz und waren daher für einige Wettkämpfe (hier allerdings aus Gründen der Terminüberschneidung) nicht einsetzbar.
  3. Die Konkurrenz schläft nicht
    Dass in der Offseason auch die konkurrierenden Teams nicht auf der faulen Haut liegen, ist klar. In jeder neuen Saison ist der erste Wettkampf der Liga wieder eine neue Offenbarung. Neue Auf- bzw. Absteiger mischen die Liga auf und neue Mannschaftsaufstellungen können schnell einen beachtlichen Unterschied in der Ergebnisliste machen. Lagen wir z. B. 2016 mit unserer Leistung noch auf dem 3. Platz in Gütersloh, so reichte es 2017 auf der selben Strecke, mit der selben Zeit, nur noch für Platz 8. Ein klarer Trend in beiden Ligen, dem es zu folgen gilt.

Gemeinsam nach vorne!

Als uns während der Saison 2017 klar wurde, dass dieses Jahr nicht unseres sei, riefen wir eine „Krisensitzung“ ein! Die Kapitäne und der Vorstand trafen sich und warfen all Ihre Gedanken und Überlegungen zusammen. Aus diesem konstruktiven Abend mit neuen Ideen gewannen wir die Einsicht, dass wir etwas ändern müssen und werden.
Somit wuchs in den darauf folgenden Tagen unser Plan. Umbau der Team-Struktur, vereinfachte Abfrage der Leistungsstände, offenere Kommunikation und keine Scheu vor dem Telefon – zum Telefonieren 😉
Zudem merkten wir, 
dass unser „junger“ Verein doch schon etwas älter geworden ist, und einige unser Athleten sich jetzt voll im Berufsleben befinden. Also Schluss mit der netten Zeit wie Training, etwas Uni usw..
Auch darauf mussten wir reagieren und das Team stärken. Somit können wir für die neue Saison einige Neuzugänge verbuchen und freuen uns riesig, sie euch in den kommenden Wochen vorzustellen. Um euch etwas heiß zu machen: vom HHTV Kader Athleten bis zum ITU Starter
werden schon ein paar harte Kanten dabei sein. Also, seid gespannt!


Uns war es sehr wichtig, euch einen Überblick und unsere Sichtweise der letzten Saison zu vermitteln. Trotz dieses „sportlich bitteren“ Jahres können wir dennoch Positives mitnehmen.

  1. der Teamzusammenhalt war mal wieder stark zu spüren. Egal, wie schlecht es um die
    Mannschaftsaufstellung stand, wir waren immer an der Startlinie – als Team
  2. voller Erfolg mit unserem Swim & Run im neuen, spannenden Format – viel mehr Aktion und
    Dynamik und durchweg positives Feedback euerseits! Vielen Dank dafür und bis zum nächsten Jahr!
  3. neuer Premium –Nutrition Partner Multipower


Wie es jetzt weiter geht? All unsere Athleten sind schon wieder im Training und legen die Grundsteine für eine erfolgreiche Saison. Mitte November hatten wir unsere alljährliche Athletenversammlung, wo wir die Ziele definierten und die neue Saison offiziell willkommen hießen. Darauf werden dann Trainingswochenenden folgen und ein gemeinsames Trainingslager im Februar auf den Kanaren. Ganz klar, 
dass wir auch wieder zu unseren Freunden nach Rostock fahren, um beim Indoor Man ordentlich zu performen.
Wir hoffen, dass wir euch einen kleinen Einblick / Durchblick der letzten Saison geben konnten und euch zeigen konnten, dass wir immer noch für unseren Sport brennen 😉
Haut rein, trainiert schön und denkt dran…..


Der Anspruch muss höher liegen 😉


Euer Hauke und Kunzi